Mehr Komfort, weniger Betriebskosten.
In Heizungssystemen dient Wasser als Energieträger. Der hydraulische Abgleich verbessert das Strömungsverhalten des Heizungswassers. Er stimmt alle Komponenten wie Heizkörper, Thermostatventile, Strangarmaturen, Pumpen und Rohre aufeinander ab und sorgt dafür, dass sich das Wasser optimal im System verteilt.
In hydraulisch nicht abgeglichenen Heizungssystemen können Heizkörper, die weit von der Wärmequelle entfernt liegen, nicht mit ausreichend Wasser versorgt werden. Die Räume bleiben kühl. Die in der Nähe der Pumpe befindlichen Heizkörper dagegen bekommen mehr Wasser als sie brauchen. Die Folge sind überheizte Räume. Häufig wird die Raumtemperatur dann durch übermäßiges Lüften angepasst. All das mindert nicht nur die Wohnqualität, sondern kostet auch wertvolle Energie und damit bares Geld.
In einem hydraulisch abgeglichenen Heizungssystem bekommt jeder Heizkörper genau so viel Heizungswasser, wie er benötigt. Der Heizkessel läuft auf einer niedrigeren Stufe und sowohl der Energieverbrauch als auch die Heizkosten sinken. Alle Räume im Haus erwärmen sich gleichmäßig und auch störende Fließgeräusche verschwinden.
Einsparpotential
Es gibt viele Studien, die das Einsparpotential durch einen hydraulischen Abgleich belegen. Im Fall der Optimus-Studie z. B. beträgt es bis zu 21 %. Da der Investitionsaufwand im Vergleich zu anderen Maßnahmen wie z. B. der Sanierung der Gebäudehülle ausgesprochen gering ist, ergibt sich ein sehr gutes Nutzen-/Kostenverhältnis. Sie können davon ausgehen, dass sich Ihre Investition schon nach drei bis vier Jahren amortisiert hat.
Berechnungsbeispiel
Obwohl der hydraulische Abgleich ein Geheimtipp zum Energiesparen ist, sind rund 85 % der Heizungsanlagen in deutschen Wohngebäuden nicht hydraulisch abgeglichen. Zwar ist er in Neubauten und bei der Erneuerung der Heizanlage inzwischen gesetzlich „verordnet“, trotzdem wird er nicht immer gemacht. Folglich geht überall im Land viel wertvolle Energie verloren. Übrigens: Auch der Brennwertkessel läuft erst nach einem hydraulischen Abgleich zu höchster Form auf. Und sogar Fußbodenheizungen und andere Flächenheizungen sowie Einrohrheizungen können in den meisten Fällen hydraulisch abgeglichen werden.
Ausführung.
Die Durchführung des hydraulischen Abgleichs gehört in die Hände eines Sanitär-Heizungs-Klima (SHK)-Fachbetriebes. Verschiedentlich wird im Internet behauptet, dass der hydraulische Abgleich durchaus ein Fall für den Heimwerker sei. Da aber nur durch eine exakte Optimierung der Heizanlage das volle Einsparpotential erreicht werden kann, ist davon dringend abzuraten. Eine Liste mit qualifizierten Handwerkern finden Sie bei der SHK Berlin.
Staatliche Förderung.
Welch hohen Stellenwert der hydraulische Abgleich bei der Steigerung der Energieeffizienz von Heizungsanlagen genießt, beweist auch die Tatsache, dass er neuerdings förderfähig ist. Seit 01.08.2016 gewährt das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) neue Förderungen für die Heizungsmodernisierung in Gebäuden. Sie laufen bis zum Jahr 2020 und betragen bis zu 30 % der Nettokosten für Material und Installation durch einen Fachbetrieb. Zu den geförderten Maßnahmen gehört auch der hydraulische Abgleich sowie damit verbundene Investitionen und Optimierungsmaßnahmen an bereits vorhandenen Anlagen.
Förderfähig sind die Anschaffung und die professionelle Installation folgender Produkte:
- voreinstellbare Thermostatventile
- Einzelraumtemperaturregler
- Strangventile
- Technik zur Volumenstromregelung
- Separate Mess-, Regelungs- und Steuerungstechnik und Benutzerinterfaces
- Pufferspeicher
- Kessel-Anbindesystem mit Hocheffizienzpumpe
Antragstellung.
Den Antrag auf Förderung können Sie online in zwei Schritten stellen:
- Noch vor dem Beginn der Maßnahme müssen Sie sich online beim BAFA registrieren: https://fms.bafa.de/BafaFrame/heizung Sie erhalten eine persönliche Registriernummer und können den hydraulischen Abgleich nun durchführen lassen.
- Nach Beendigung der Maßnahme stellen Sie den Antrag auf Förderung und laden dafür alle relevanten Daten und Rechnungen auf dem Online-Portal hoch: https://fms.bafa.de/BafaFrame/login
- Zu beachten ist, dass die Antragstellung innerhalb von sechs Monaten nach der Registrierung erfolgen muss.
Wenn alle erforderlichen Unterlagen beim BAFA eingegangen und geprüft worden sind, wird die Förderung, die Sie nicht zurückzahlen müssen, an Sie überwiesen.